Sonntag, 19. August 2012

TAG SIEBEN: 120,5km (gesamt 539km), von Gedser nach Sandvig


Neben mir blubbert mein Reis, den ich gleich mit schmackhafter Jägersoße essen werde. Dazu gibt es Paprika. Dänemark ist immer noch klasse, allerdings konnte ich es heute nicht wirklich genießen, denn es war enorm heiß! Man kann meinen Weg bestimmt jetzt noch anhand einer Schweißspur nachvollziehen. ;) Ich habe heute mehrere Deutsche Paare getroffen, alle unterschiedlich, aber alle verblüfft und fasziniert von meinem Solarladegerät. (Eben stellte sich allerdings heraus, dass es sich den ganzen Tag — aus Gründen, die mir bisher unbekannt sind — nicht aufgeladen hat. Cool sah es allerdings trotzdem aus.;))
Eine Frau spendierte mir sogar eine kurze Überfahrt mit einer Fähre, weil sie so begeistert von meiner Reise war. Gleichzeitig berichtete mir ihr Mann von seiner vierwöchigen Reise mit dem Auto zum Nordkap und von der bitteren, gnadenlosen Kälte und dem heftigen Winden am dort.  Die Motorradfahrer und sogar er im Auto hätten gefroren, berichtete er. Vielleicht lässt mich ja die Bewegung warm werden. Er hat mich auf jeden Fall nicht für alle Zeiten demotiviert! Ein weiterer kleiner Rückschlag war, herauszufinden, dass ich einen kleinen Fehler in meinen Vorstellungen der Geographie Schwedens hatte: Auf meiner Kare war lediglich der südlichste Teil des Landes dargestellt; eine relativ eckige Ausbuchtung. Ich hielt die Breite dieses Teiles (also die Entfernung zwischen  Malmö Simrishamn) für die volle Breite Schwedens und freute mich über die vergleichsweise kurze Strecke, die ich zurücklegen hätte müssen, um das Land zu durchqueren. Am Handy, mit einer Weltkarte, fiel mir dann vorhin allerdings auf, dass das Land an der Stelle einen Knick macht und in Wirklichkeit mehr als doppelt so breit ist. (Mit der ‘Travelmap’ könnt ihr daa bestimmt besser  nachvollziehen.) Naja, auch das werde und muss ich irgendwie schaffen. Ich habe heute die 500-Kilometer-Marke überquert! :) Beim Fahren rechne ich viel, vor allem in Brüchen: Zum Beispiel sind die 539 Kilometer ziemlich genau ein Fünftel der Strecke, die ich zurücklegen muss. Sieben Tage sind allerdings nur ein Siebtel der Zeit. Es läuft also theoretisch gut! Mir gehen meistens schon nach zwanzig Minuten, wenn ich die ersten  fünf Kilometer geschafft habe, Gedanken wie “Wow — schon ein Zwanzigstel der Strecke, die ich schaffen will!” durch den Kopf.
Jetzt liege ich mittlerweile im Bett, draußen quaken Enten, denn ich bin direkt am Schilf und das ist ziemlich direkt im Meer. Und es gibt einen Steg. Und ich war vorhin baden.
Also, gute Nacht!!!:)
Tom

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