Dienstag, 28. August 2012

TAG SECHSZEHN: 75KM (GESAMT 1311KM), VON FINNERÖDJA NACH KRISTINEHAMN


Toll. Jetzt hatte ich mich so auf einen Abend mit Internet gefreut und es vorhin sogar schon benutzt und prompt, als ich mich mit der Pizza und dem Laptop in den Aufenthaltsraum des Vandrarhems setze, geht es nicht mehr. Dabei wollte ich im Blog ein wenig aufräumen, diesen Eintrag mit einer richtigen Tastatur schreiben, Hörbücher herunterladen, Emails beantworten, einfach Dinge tun, die ich sonst nicht kann. Vielleicht geht es morgen früh beim Frühstück ja wieder!
Ich bin ja vor allem hier, da meine neuen Kreditkarten hier mit der Post ankommen. Leider sind sie noch nicht da. Nach enorm langem Hin und her zwischen mir und dem Herbergsleiter, der nur wenig Englisch spricht und versteht, hat sich jedoch eine gute Möglichkeit ergeben: er ruft morgen früh in der Post an, fragt, ob der Brief da ist. Dann, um 9, Rufe ich ihn an, um dieselbe Information zu bekommen. Ist der Brief da: gut. Ist er nicht da setze ich meine Reise fort und er schickt ihn mit “hinterher” an ein anderes Vandrarhem. Wir haben so lange gesprochen, dass er mir sogar ein Frühstück vor morgen gemacht hat, das jetzt hier im Kühlschrank auf mich wartet und das gerade mal 20 Kronen, also 2,50€ kostet und wirklich gut aussieht! Ich habe heute den Vänernsee gesehen und er ist wirklich so riesig, dass man das andere Ufer nicht sehen kann und er sich über den halben Horizont erstreckt. Die Berge machen mich ganz schön fertig. Es geht dauernd auf und ab und das Ab ist nie lang genug, damit das Auf danach kein Problem wäre. Aber da muss ich durch!:) Als ich mir heute die Schwedenkarte angesehen hab, habe ich bemerkt, das das Stück, das bereits geschafft ist, im Verhältnis gar nicht so klein ist. Jetzt ist noch genau ein Monat Zeit, bis mein Schiff fährt. Und noch ungefähr 2200 Kilometer liegen vor mir. Wenn ich dabei bleibe und versuche, jeden Tag über 100 Kilometer zu fahren, dann klappt’s also. Man lernt auf einer solchen Reise wirklich zu schätzen, was man sonst immer hat: Zum Beispiel das Privileg eines eigenen Raumes, den man nur für sich so gestalten kann, wie man will. Das ist ziemlich cool, wenn man darüber nachdenkt. Mit einem Zelt geht das nicht. Ich kann keine Nägel in die Wand hämmern und Bilder aufhängen. :)
Heute morgen habe ich mein Buch — Fahrenheit 451 — zu Ende gelesen und nun lese in “Der Alchemist” von Paulo Coelho.  Ich Wünsche Euch eine gute Nacht und hoffe, dass ich morgen früh auf einige der Kommentare, über die ich mich so freue, antworten kann! Schlaft gut!
Tom

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