Samstag, 18. August 2012

TAG SECHS: 19,8km (gesamt 418), von Rostock nach Gedser


Dänemark ist für mich schon jetzt, und ich bin erst seit zweieinhalb Stunden hier, ein wunderbares Land! Der Ort Gedser, in dem die Fähre ankommt und in dem ich jetzt auch immer noch bin, hat gerade mal 800 Einwohner. Die Häuser haben höchstens zwei Stockwerke. Alles ist klein, beschaulich, ruhig und friedlich. Die Kirche, die ein wenig aus den niedrigen Häusern hervorragt, ist aus angenehm gelbem Backstein gebaut und das Meer beginnt direkt dort, wo der Ort endet. Ich bin auf einem Naturcampingplatz: die gibt es in Dänemark überall. Die Gemeinden oder Privatpersonen betreiben sie. Oft ist es einfach nur eine Wiese, auf der Camping — nur für Radfahrer und Wanderer — erlaubt ist. In meinem Fall ist es sogar eine Wiese mit Mülleimer und mit einer Dixi-artigen Toilette. Und dem Meer daneben. Obwohl ich heute eigentlich nur in Rostock um 17:30 Uhr in die Fähre eingestiegen bin und um 19:15 wieder ausstieg, bin ich trotzdem einige Kilometer gefahren. Das liegt daran, dass sich der Weg vom Jugendgästeschiff zum Überseehafen schwieriger gestaltete, als ich es erwartet hatte. Irgendwann befand ich mich mitten in einem Randgebiet der Stadt, das in mir die Vorurteile aufkommen ließ, die man auch über den Schlaatz in Potsdam hat … Aber natürlich ist nichts passiert und irgendwann habe ich auch herausgefunden. Nur hatte ich so die Fähre verpasst, die ich eigentlich nehmen wollte. Bis Kopenhagen sind es jetzt noch ungefähr 250 Kilometer. Wenn es also gut klappt, bin ich am Dienstag da. Eigentlich möchte ich aber mehr als drei Tage von Dänemark haben. Vielleicht lasse ich mir Zeit, mich mit dem Land, den Leuten, dem Essen und der fremden, lustigen Sprache, für die so tolle Wörter wie ‘Piskefløde’ charakteristisch sind, zu beschäftigen. Jetzt, wo ich im Ausland bin, habe ich ein zweites mal das Gefühl, dass die Reise beginnt.
Mir fällt auf, dass es mir viel mehr Spaß macht, einen Eintrag zu schreiben, wenn ich abends im Zelt liege, als wenn ich im hektischen Umfeld des Rostocker McDonalds sitze. Also entschuldigt bitte, falls die letzten beiden Einträge ein bisschen abgehakt und angespannt waren. Bis bald, liebe Grüße, Euer Tom!

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