Donnerstag, 23. August 2012

TAG ELF: 102,2KM (GESAMT 836KM), VON TROLLEHOLM NACH GÄLLAREBÖKE


Überall sieht man Elche auf Schildern. Einen echten habe ich noch nicht erblickt. Sie sollen ja oft auf den Straßen stehen, da sie keine Angst vor Autos haben. Ich hoffe, dass ich nicht mit einem oder mehreren Elchen konfrontiert werde, die mir den Weg versperren. Denn was soll ich dann machen? — oh! Da ist gerade irgendetwas in der Nähe meines Zeltes. Ich höre es im Unterholz. Angst. Aber nicht zu schlimme, keine Sorge. Ich habe das Pfefferspray griffbereit und das Essen ist über 100m entfernt, an einem Baum, in einer Netto-Tüte. Zurück zu den Elchen: auf dem Fahrrad bin ich ihnen ja ziemlich direkt gegenübergestellt. Vielleicht wundert es sie auch, dass ich mich so merkwürdig bewege. Und abhängen könnte ich sie auch nicht. 60 Kilometer schaffen die pro Stunde. Ich werde sehen, was ich tun werde, wenn es soweit ist. Vielleicht passiert es auch gar nicht. In den Reiseberichten anderer Fahhrar-Nordkapreisenden habe ich davon zumindest nicht gelesen.:)
Übermorgen werde ich wahrscheinlich die 1000-Kilometer-Marke überqueren. (Außer ein Fleisch fressender Elch verspeist mich.)  Das will ich dann sofort irgendwie feiern. Gibt es Vorschläge?:)
Ich fahre weiterhin vorrangig auf kleinen Landstraßen, manchmal auf den etwas größeren Provinzstraßen. Glücklicherweise haben die immer einen Seitebstreifen, dessen Breite zwischen wenigen Zentimetern und annähernd Fahrbahnbreite schwankt. (Meist sind es um die 60 Zentimeter, schätze ich.) Ich kann also auf der Straße fahren, ohne auf der Straße zu fahren.:)
Heute habe ich zum ersten mal etwas zum Mittag gegessen. Das tat gut. Nach Empfehlung eines anderen Nordkap-Reisenden (über den ich im Internet gelesen habe; er machte die Tour vor einigen Jahren mit seiner Frau und schaffte es von Trelleborg zum Kap in beeindruckenden 14 Tagen) gönnte ich mir 3 Stück Kuchen. Eine gute Empfehlung!
Mein Plan für die nächsten Tage sieht wie folgt aus: ich fahre weiter auf den kleinen Straßen bis zur Nordspitze des Vätternsees. Dort versuche ich auf den Sverigeleden, den Schwedenradweg, zu kommen und auf diesem weiter nördlich zu fahren. Jetzt wurde dieser sich noch nicht lohnen, da er zu viele Biegungen macht.
Heute war ein einsamer Tag. Vielleicht gehe ich morgen auf einen Campingplatz, um bei anderen Menschen zu sein.
Allerdings habe ich mich eben noch mit dem Paar unterhalten, dem das Grundstück, auf dem ich Zelte, gehört. (Es ist ein Wald, ihr Haus steht aber ca. 150 Meter entfernt.) sie hielten mit dem Auto, als sie mich im Wald herumstiefeln sahen. Die Frau wollte mich wegschicken (es war bereits dunkel), doch der Mann sagte dann, ich könne bleiben. Er kam sogar ein paar Minuten später mit einer großen Taschenlampe hier vorbei und wünschte mir noch einmal eine gute Nacht.:)
Die wünsche ich Euch hiermit auch! Bis morgen!
Tom :)

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