Samstag, 1. September 2012

TAG ZWANZIG: 101,7KM (GESAMT 1648KM), VON HALVARSGÅRDANA NACH LÅNGFÄBODARNA


Wer geht gern nachts durch den dunklen Wald? Wo der Mond scheint und es ist furchtbar kalt? Und mit der Aussicht, dort noch einige Stunden zu verbringen? Unter Sternen und wahrscheinlich zwischen allen möglichen Raubtieren? 
Das bin dann wohl ich. Gerade. Das ist wirklich ein gespenstischer Ort. Ein einsamer Wald, eine T-Kreuzung aus breiten Schotterwegen, klarer Himmel, heller Mondschein, runder weißer Kreis auf Blau, das Rauschen eines Flusses oder einer Autobahn in der Ferne. Und mein Zelt. Mit mir drin. Vor vorbeikommenden Menschen mit bösen Absichten habe ich merkwürdigerweise überhaupt keine Angst. Viel mehr vor großen Tieren, die ich nicht einschätzen kann, die ich nicht kenne.
Aber ich glaube, wenn man Wild campt, dann sucht sich das Gehirn immer irgendetwas, vor dem man Angst haben kann. Selbst auf einer malerischen Alm voller vierblättriger Kleeblätter mitten im Allgäu würde man womöglich eine Wild gewordene Bergziege oder einen tollwütigen Fuchs fürchten. Erst in der Angst und in ihrer Überwindung liegt natürlich auch der Reiz.
Es ist schon spät, ich habe heute leider nicht mehr die Kraft, mehr zu schreiben. Schlaft gut! 
Tom

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