Donnerstag, 28. April 2016

TAG 17: Vom Loch Stack nach Rhiconich (ca. 17km)

Heute war der letzte Tag in den Bergen. Und er hat sich ganz gut gemacht. Tolle Aussichten auf schneebedeckte, graue Steinklopper, viel Sonne, träge am Himmeö entlangrutschende Wolken und ein paar lange Lochs. Allerdings führte dir Strecke heute wieder für einige Stunden durch Terrain, in dem es keine Weg gab. Sehr matschiges Terrain. Und das ist eine der wenigen Sachen, die mich echt frustrieren können. Denn egal, wie viel Mühe man sich gibt, von vielversprechendem Heidekrautstrauch zum nächsten zu springen, irgendwann tritt man unweigerlich mit dem ganzen Gewicht seiner selbst und eines vollen Rucksacks in eine matschige, grüne, schleimige, Pfütze oder ein schlammiges Loch und der Schuh, den man so lange vor Feuchtigkeit geschützt hat, ist dreckig und nass. Das ist natürlich an sich nicht sonderlich schlimm, aber merkwürdigerweise auf besondere Weise frustrierend ... vielleicht gerade, weil man sich so viel Mühe gibt, alles gut zu machen, und die dann eh umsonst ist. Irgendwann habe ich dann eine "Scheiss drauf"-Haltung entwickelt und hab mich überhaupt nicht mehr nach trockeneren, kleinen Inseln im Moor umgesehen. Schlimmer ist es dadurch auch nicht geworden. 
Nach ungefähr zwei Dritteln der Strecke hatte ich meine erst dritte und auch letzte Flussüberquerung zu bestehen, die zwar im Buch als unglaublich gefährlich beschrieben wurde, aber nur unglaublich kalt war. (Danach fühlen sich die Füße allerdings belebt und frisch an wie sonst nie!)
Ich bin jetzt im Hotel in Rhiconich, habe gegessen und plane noch etwas die nächsten Tage. Denn wenn alles klappt, wie geplant, bin ich morgen in der Sandwood Bay und übermorgen am Ziel der Wanderung, am Cape Wrath. Von dort kann man entweder 18 Kilometer laufen (was ich nicht tun werde) oder einen Minibus nehmen, der einen zu einer kleinen Fähre bringt, die einen zurück in die Zivilisation nach Keoldale bringt (was ich machen werde). Dann bleiben mir allerdings noch drei Tage, für die ich mir noch etwas einfallen lassen muss. 
Neben Minibus und Fähre musste ich heute auch noch bei irgendeinem kleinen, schottischen Ableger der Verteidigungsministeriums anrufen, da Cape Wrath in einem Übungsgelände der Armee liegt. Gott sei Dank beginnen die Tests mit Hubschraubern, Gewehren und Granaten erst im Mai. 
Das schlimmste, das ich zu befürchten habe, sind also Matsch und Schafe. 

2 Kommentare:

  1. Gelesen und sehr gelacht!

    AntwortenLöschen
  2. Edinburgh hat die besten, die allerbsten, Museen. Die Schottische Nationalgalerie, das Schottische Nationalmuseum, beide sind der absolute Hammer!
    Ohne Schnee!
    http://www.theguardian.com/travel/2011/oct/12/top-10-edinburgh-museums-galleries
    Du kannst natürlich auch fischen gehen. :)
    Und: Irgendeine Skipiste hat wieder aufgemacht, hab ich gelesen.
    Und letztlich bin ich total gespannt, wo du landest.

    AntwortenLöschen