Sonntag, 9. Juni 2013

TAG FÜNFZEHN: Vom Maize Beck zum Sing Beck (ca. 8,5 Meilen)

Das Zu-Bett-Gehen ist immer toll. Schnell sind Zelt und Luftmatratze aufgebaut und aufgepumpt. Dann noch den Schlafsack reinschmeißen, eine wärmere Jacke — oder überhaupt eine — anziehen und schon kann man sich etwas zu essen machen, sich für die Strapazen des Tages belohnen. Und dann, nachdem man einen großartigen Sonnenuntergang gesehen und etwas gelesen hat, verschwindet man in der Wärme und im Windschutz, den Zelt und Schlafsack bieten.
Und schreibt da seinen Blogeintrag.
Beim Aufstehen ist alles gespiegelt. Man muss AUS der Wärme hinaus in den Wind und den schönen Schutz, den man sich errichtet hat, abreißen, alles verpacken. Da das Zelt aber als erstes in den Rucksack kommt, da ich es ganz nach unten packe, muss ich also alles herumliegen lassen, alles notdürftig verpacken, bis das Zelt hineinkann. Und dann muss man eigentlich noch das Essen draussen lassen fürs Frühstück und deswegen ja auch die Zahnbürste, das Wasser. An Morgen stehe ich also regelmäßig vor einem Berg Dinge und bin überfordert. Und darum schlafe ich vielleicht auch so lang. Weil ich nicht herauswill und mich dem stellen möchte.
Heute bin ich darum auch erst gegen halb elf losgewandert, kam aber schnell zum High Cup Nick, einem atemberaubenden Tal mit hohen Klippen, das mich irgendwie an Dinosaurier denken ließ, die mit langsam wiegenden Hälsen hindurchschreiten. Leider waren heute keine da.
Es ging nach einem langen Telefonat — endlich wieder Netz! — immer weiter hinunter bis zu dem Ort Dufton, der weder den erwarteten Laden noch das erhoffte Essen im Pub, aber immerhin öffentliche Toiletten und viele Engländer um lustige bunte Kutschen versammelt zu bieten hatte. Danach stieg ich langsam wieder hinauf, führte das zweite Telefonat, ging einen riesigen Bogen um einige Kühe und landete schließlich auf diesem kleinen geraden Bergrücken, den man geographisch bestimmt nicht als solchen bezeichnet, von dem aus ich halb England überschauen zu können glaube. Wolken türmen sich, Sonnenstrahlen kommen hindurch, ein toller Platz.
Jetzt ist es dunkel und ich schlafe nun.
Gute Nacht!

Euer Tom :)





2 Kommentare:

  1. WOW!, Tom, ist das schön wo du gerade bist! Was für ein Unterschied zu den Moorflächen.
    Und zu Brandenburg.
    :)

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  2. Tolle Bilder, lieber Tom!

    ... auch ohne Dinosaurier! Aber das ist wohl auch besser so, da die real existierenden Kühe wohl leicht deren Part übernehmen können ;-))
    LG und weiterhin Interessantes auf dem Weg
    M.

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